Funktionale Fixierung: Beispiele aus der wirklichen Welt

Ich zeige an drei Beispielen funktionale Fixierung und was jeder dagegen tun kann. Kurz gesagt ist funktionale Fixierung ein unbewusster Wahrnehmungsfilter, der eine Person so einschränkt dass sie ein Objekt nur so wahrnimmt wie es üblicherweise verwendet wird.

Ein bekanntes psychologisches Labor-Experiment zum Thema ist das Kerzen-Experiment, das Daniel Pink in seinem berühmten TED-Vortrag „the surprising science of motivation“ schildert. Der ganze Witz am Kerzen-Experiment ist, dass es demonstriert dass funktionale Fixierung mit Zuckerbrot und Peitsche nicht schneller überwunden werden kann – im Gegenteil. Hier sind ein paar Beispiele aus der wirklichen Welt und der Trick, wie funktionale Fixierung tatsächlich schnell abgelegt werden kann.

Das erste Beispiel ist eine Geschichte, die mir ein Freund vor einiger Zeit erzählt hat. Vielleicht sind die Details nicht mehr genau richtig, doch der Kern der Geschichte stimmt.
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Etwas neues, irgendwas

Neues machen ist, auf eine gewisse Weise, das Gegenteil einer Gewohnheit. Das bedeutet, wer seinen Alltag stark nach Gewohnheiten und regelmäßigen Abläufen organisiert, hat seinem Gehirn das Generieren von Neuem abtrainiert.

Zum Glück funktioniert der Mechanismus auch umgekehrt, und jeder kann sich jederzeit dazu entscheiden, sein Gehirn wieder auf das Generieren von Neuem einzustellen. Der Einstieg ist leicht, und am leichtesten bei kleinen Dingen: Zähne putzen mit der anderen Hand zum Beispiel.

Auch Erfahrungen „draußen“ helfen uns, mehr und mehr Neues zu entdecken. Als ich in Indien war und auf das Auto zuging, sprach mich der Fahrer an: Ob ich fahren möchte? – Natürlich … in Indien wird links gefahren und rechts gelenkt. Als ich also in alter Gewohnheit auf die Beifahrerseite zugehen wollte, hatte ich einfach so die Fahrerseite erwischt, denn es ist ja sozusagen umgekehrt. Es war sowieso ungewohnt, mich fahren zu lassen – und es war toll.

Das berühmte Kinderspiel „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ hilft, Wahrnehmungsfilter aufzuweichen und zu verändern. Wo sind Ihre Wahrnehmungsfilter? – Eher bei kleinen Dingen, eher bei großen? Eher bei farblosen Dingen oder eher bei bunten? Bei Dingen die weiter weg sind, oder bei Dingen die nah sind? So wird das Ausloten der eigenen Wahrnehmungsfilter buchstäblich zum Kinderspiel.

Also: Wann steigen Sie zum nächsten Mal „falsch“ ins Auto ein?

Jede kleine Änderung trainiert unseren Denkmuskel ein wenig um, und sobald wir die Gewohnheit haben, etwas neues zu machen, haben wir’s geschafft.